Wir alle kennen den Advent und wissen, dass damit die Weihnachtszeit eingeläutet wird und wir die erste Kerze an unserem Adventskranz anzünden.
Doch was bedeutet Advent eigentlich genau?
Der Begriff Advent ist als Übersetzung auf den griechischen Begriff für Erscheinung zurückzuführen und bedeutete im Römischen Reich soviel wie Ankunft, Anwesenheit, Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen. Dieses Wort übernahmen die Christen um ihre Beziehung zu Jesus Christus auszudrücken.
Die Adventszeit steht nicht für sich allein, sondern sie zielt auf Weihnachten hin. Um dieses Fest richtig zu begehen, ist eine Vorbereitung nötig – ganz wie bei der Planung einer großen Geburtstagsfeier. Bei einem religiösen Fest geht es dabei nicht um organisatorische Arbeiten, sondern um eine geistliche Vorbereitung.
Diese geistliche Vorbereitung wurde klassisch mit Fasten und Gebet durchgeführt. Das Fasten wird vom katholischen Kirchenrecht für den Advent aber bereits seit 1917 nicht mehr gefordert, das Gebet rückte dadurch mehr in den Mittelpunkt.
In der Liturgie ist die Verwandheit zur Fastenzeit vor Ostern noch heute am reduzierten Blumenschmuck und der liturgischen Farbe Violett zu erkennen. Selbst der Beginn der Karnevalszeit am 11. November hat damit zu tun, da hier (genauso wie an den Jecken Tagen vor Aschermittwoch) vor der adventlichen Fastenzeit nochmal gefeiert wurde.
Vier Themen an vier Adventssonntagen
Jeder der vier Adventssonntage steht unter einem anderen Thema:
- Am 1. Adventssonntag steht die Wiederkunft Jesu im Mittelpunkt. Die Lesungen berichten von der Apokalypse und dem Jüngsten Gericht.
- Am 2. Adventssonntag nehmen die Gläubigen Johannes den Täufer als Propheten in den Blick.
- Der 3. Adventssonntag heißt „Gaudete“-Sonntag. „Gaudete“ heißt „Freut euch“ übersetzt. Erneut spielt an diesem Sonntag Johannes der Täufer eine zentrale Rolle. Die liturgische Farbe an diesem Sonntag ist Rosa.
- Der 4. Adventssonntag ist der Gottesmutter Maria gewidmet. Das Hochfest „Mariä Empfängnis“ feiern Christen am 8. Dezember.
Der Adventskranz entwickelte sich im 19. Jahrhundert
Den Adventskranz hat der evangelische Theologe und Gründer der Inneren Mission der Evangelischen Kirche, Johann Hinrich Wichern, 1839 erfunden. Er hatte die Idee, die Tage bis Weihnachten mit brennenden Kerzen abzuzählen.
Sein Adventskranz war ursprünglich ein Wagenrad, auf dem insgesamt 24 Kerzen standen: Vier große weiße Kerzen für die Sonntage und 20 kleine rote Kerzen für die Wochentage. Jeden Tag wurde eine Kerze entzündet, bis an Heiligabend schließlich alle Kerzen brannten. Das Licht sollte ein Symbol für Jesus Christus sein, der als das wahre Licht der Welt an Weihnachten geboren wird.
Mit der Zeit hat sich aus dem Adventskranz von Johann Hinrich Wichern der heute übliche Adventskranz mit vier Kerzen entwickelt. Nach dem ersten Weltkrieg verbreitete sich der Brauch des Adventskranzes überkonfessionell bis in den Süden Deutschlands.
Wir wünschen Euch einen schönen ersten Advent!
Quelle: Erzbistum Köln